Sie gehören zu den beeindruckensten Erlebnissen eines Besuches bei den Celler Capçanes: Die uralten Garnacha-Rebstöcke, die mitten im wildromantischen Wald rund um Capçanes, in 300-500m ü.d.M. auf kaum auffindbaren Miniparzellen gedeihen. Knorrige, armdicke Zeitzeugen, die schon so viele Flaschen Wein füllten, und nun nur noch einen Bruchteil dessen an Trauben tragen, was sie noch in ihrer Jugend zu produzieren in der Lage waren. Doch diese Trauben haben es in sich, und bilden eine kaum zu überbietende Basis für den vielleicht rarsten Wein der D.O. Montsant. Den Cabrida Calissa, der Super-Premium-Wein von Capçanes. Und selbstredend ist nicht nur das Lesegut von exzeptioneller Güte. Auch die Vinifizierung ist ein Musterbeispiel für moderne Önologie. Sorgfältige Handlese mit kleinen 20-Kilo-Kisten, strenge Selektion und Entrappung am Sortiertisch, langsame Fermentation und 11-monatige Reife in neuen französischen Barriques. Und dabei ist ein Parade-Garnacha entstanden, der zu den ganz großen Weinen gehört, die jemals aus dieser Rebsorte gekeltert wurden. Dichte fast nachtschwarze Farbe. Das expressive Bouquet umfasst Toast, Wildkirsche, Balsam, florale Noten und reife Waldbeeren. Am Gaumen mit Atem beraubender Melange aus Finesse, Eleganz, Tiefe und Frische, der Nachhall mit fast mythischer Länge. Einfach großartig. Dies ist kein Blockbuster, sondern die pure Aristokratie.